Weihnachten feiern, aber gut

Weihnachten

Weihnachten ist in unseren Breitengraden gespickt mit Erwartungen – es bietet die Auszeit, die man dringend braucht, endlich ist mal Zeit für die Familie, kochen wollte man auch mal wieder so richtig lecker, und so weiter und so fort. Hast du Dich schon beim Lesen dieses ersten Satzes dabei ertappt, darüber nachzudenken, wem Du was schenken könntest, dass Du ja auch mal Plätzchen vorher backen müsstest, dass hinterher die Weihnachtskilo ja auch wieder runter müssen, sprich: bist Du auch sofort unter Strom gesetzt, nur beim Gedanken an Weihnachten?

Wir packen so viele Wünsche in dieses Weihnachten, dass es eigentlich nur schiefgehen kann. Hand aufs Herz: Wer hat noch nicht erlebt, dass die Weihnachtszeit ein einziges Desaster war? Die Familie geht einem auf die Nerven, man hockt viel zu lang aufeinander, zu wenig Bewegung hat man auch, der Braten ist zu trocken, das Backen war anstrengend, die Geschenke – mühsam verpackt – waren in Sekunden aufgerissen und man sitzt am Ende auf dem Bett und ist restlos erschöpft von diesen stressigen Tagen.

Woran liegt das?

Wir machen uns zu wenig klar, was wir wirklich wollen und persönlich brauchen. Wir verfangen uns in den vermeintlichen Erwartungen der Anderen, der Tradition, dem Wunsch nach einer perfekten Zeit. Wir wollen das alles in einen Tag packen und überfordern uns restlos dabei.

Was hilft?

Nimm dir Zeit – eine halbe Stunde reicht meist völlig – Deine Erwartungen an Weihnachten aufzuschreiben. Zieh Dich zurück, nimm Dir das Recht darauf, schnapp Dir etwas zu schreiben und leg los. Du darfst durchstreichen nach Belieben 😊.

Sortiere die Liste anschließend danach, was Dir wirklich am dringendsten erscheint, priorisiere also. Achte darauf keine Erwartungen an Andere zu formulieren (Ich möchte, dass die Kinder nicht wieder streiten) und auch keine allgemeinen Wünsche (Ich möchte, dass es eine entspannte Zeit wird), sondern wirklich nur das, was Du Dir persönlich wünschst.

Wenn Du über deine Wünsche Klarheit gewonnen hast, sprich mit den Menschen darüber, die davon berührt sind: Kinder, Partner/in, Eltern, Verwandte, Freunde. Frag sie nach ihren Erwartungen! Schlag ihnen vor es genauso zu machen, wie Du. Vereinbart einen Zeitpunkt, an dem ihr euch darüber austauscht, was wem wirklich wichtig ist.

Du wirst feststellen: So unterschiedlich sind eure Erwartungen gar nicht.

Wichtig dabei ist: Akzeptiere die Wünsche, bewerte sie nicht! Wenn der Lütte sagt, ich will eigentlich nur spielen, nicht den blöden Baum schmücken, atme tief durch und lass ihm seinen Wunsch. Kann gut sein, dass er dann zum Baumschmücken freiwillig dazu kommt. Wenn Dein Partner oder Deine Partnerin sagt: Ich möchte gerne Zeit für mich haben, alleine sein – atme tief durch, mach Dir klar, dass dieser Wunsch nicht gegen Dich gerichtet ist und freu Dich, dass Du dann auch Zeit für Dich selbst gewinnst.

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